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Romane und Rockmusik: Teufelsberg und Atomsprengköpfe

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Buchautor
Martin Woitke
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Foto von Martin Woitke, Buchautor, BirkenwerderFoto von Martin Woitke, Buchautor, BirkenwerderFoto von Martin Woitke, Buchautor, Birkenwerder

Authentische Krimi-Einblicke

Stand: Oktober 2023

Als „Wessi“ ins Innerste der DDR-Militärgeheimnisse einzudringen, ist selbst heute schwierig. Das gilt erst recht, wenn es sich um die damalige nukleare Bestückung handelt.

Umso mehr war Martin Woitke erfreut, als er Bestätigung von kompetenter Seite erhielt: „Es stimmt alles so, wie Sie es geschrieben haben“, lobte ihn einer, der es wissen muss.
„Er war früher Offizier in einer Raketenbasis. Dort waren die berüchtigten Mittelstreckenwaffen SS-20 gelagert, die Atomsprengköpfe tragen konnten“, führt der Autor von mittlerweile zwei Krimis und einem Science-Fiction-Roman weiter aus.

Authentisch und spannend
Diese Authentizität ist dem 61-jährigen IT-Fachmann aus Hohen Neuendorf sehr wichtig, wenn er wahrhaftige Historie mit Fiktion vermischt.
Tatsächlich werden in seinen beiden Kriminalromanen „Bunker 11“ und „Plan Q“ die Schauplätze in West-Berlin und Ostdeutschland genau genannt und beschrieben. Im Mittelpunkt steht immer Kommissar Hannes Keppler, der den Leser in „Bunker 11“ anhand eines Mordfalls durch die faszinierende Geschichte des Rückzugs der sowjetischen Truppen aus der DDR führt. Dabei geht es um ein dramatisches Ereignis: Ein Bomber, der vier Atomsprengköpfe zurückführen soll, stürzt über der Nordsee ab.

Ulbricht und die Atommacht
Im Blickfeld steht dabei der kleine Ort Groß Dölln. „Dort befand sich der größte Flughafen der Sowjetarmee in Westeuropa“, so Martin Woitke zum näheren Verständnis. In dem Ort, der heute zu Templin gehört, hatte übrigens der erste DDR-Staatschef Walter Ulbricht sein Wochenendhaus, wo er nach seiner Absetzung 1971, und damit Vertreibung aus dem Politbüro-Quartier „Waldsiedlung“ bei Wandlitz, 1973 starb, ausgerechnet während der Weltfestspiele.

Schlittenfahren am Teufelsberg
In „Plan Q“ nimmt Martin Woitke das West-Berlin zu Zeiten des Kalten Krieges kurz vor der Wende zum Hintergrund für den Auftritt seines Kommissars Hannes Keppler. Hier kann er als ehemaliger Spandauer, der dort seine Kindheit verbrachte und zur Schule ging, viel aus eigenem Erleben beitragen. „Wir nutzten als Kinder den Teufelsberg zum Schlittenfahren und wunderten uns immer sehr über die geheimnisvollen Antennenanlagen. Erst später wurde klar, dass es sich hier um eine Abhörstation der US-Armee handelte“, erklärt er.
Als gelernter Fotograf, der später Informatik studierte, beweist Martin Woitke einen scharfen Blick für Details.

Fehlerfrei und perfekt
Obwohl die Bücher im Selbstverlag erschienen und hauptsächlich bei „Amazon“ in gedruckter oder digitaler Form bestellbar sind, unterscheidet sich der Hohen Neuendorfer von vielen der „Hobby-Schriftsteller“. Seine Bücher bestechen durch interessante, spannende Sprache, es gibt keine Schreibfehler oder häufige Wortwiederholungen. Sie sind grafisch ansprechend gestaltet, was in diesem Sektor ebenfalls kaum vorkommt.
„Meine Ehefrau Birgit Woitke ist hier meine große Stütze und sehr hilfreiche Kritikerin. Anfänglich hat es mich schon etwas verletzt, wenn sie die eine oder andere Stelle bemängelte. Mittlerweile bin ich darüber froh“, erklärt Martin Woitke. Dabei stellt er eine erstaunliche Theorie auf: „Frauen lesen fünfmal mehr und schneller als Männer. Meine Bücher sprechen jedoch eher Männer an.“ Dennoch kann er sich über hunderte positiver Rezensionen freuen. „Die meisten Leser, ich denke an die 80 Prozent, bevorzugen meine Bücher als E-Book“, erklärt er weiter. Das dürfte ihn als IT-Fachmann freuen. Andererseits lässt es die Kasse des Autors weniger klingeln.

Zukunft vorausgesehen?
Sein Erstlingswerk „Orcus“ erstaunt ihn heute selbst am meisten. „Dies ist eine Art Science-Fiction, wo virtuelle und reale Welten aufeinandertreffen. Was bei der Erscheinung 2010 noch völlig undenkbar erschien, wird heute dank ‚KI‘ und anderen Entwicklungen immer mehr zur Realität.“
Dabei hat der ungewöhnliche Schriftsteller durchaus einen Hang zu romantischer Fantasie und Gefühlen, wie man es bei ihm erst mal kaum suchen würde. Denn das „zweite Leben“ des introvertiert wirkenden Autors spielt sich auf der Bühne ab.

Romantiker mit Gitarre
Dort ist er als Gitarrist, Komponist und Texter der Band „Boff“ zu erleben. Diese hat sich auf deutschsprachige Rockmusik spezialisiert.
„In Hohen Neuendorf ist 2024 ein Konzert geplant. Vorher sind wir in Berlin zu sehen“, macht Martin Woitke neugierig. Im Gegensatz zu seinen schriftstellerischen Auftritten, wo es nur über die Verkaufsplattform „Amazon“ Informationen gibt, hat die Band unter „www.boff.club“ sogar eine eigene Internetseite, der man Wissenswertes und Konzerttermine entnehmen kann.

Neues auf dem Schreibtisch
Als Schriftsteller möchte Martin Woitke im Rahmen seiner Mitgliedschaft im „Kulturkreis Hohen Neuendorf“ ebenfalls mehr „sichtbar“ sein. Er plant deshalb Lesungen. Schließlich hat er bereits zwei neue Romane „in der Schublade“. Da es hier allerdings ebenfalls um Perfektion geht, müssen sich die Fans bis zur Veröffentlichung wohl noch etwas gedulden.

Erstellt: 2023